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01.07.2015 / Kommentare (0)

Baltic Sea Circle 2015 – ein Rückblick

Als wir im letzten Jahr Ende Juni nach Hamburg fuhren, um uns einfach aus Spaß mal den Zieleinlauf des „Baltic Sea Circle“ anzusehen und über die Verrückten zu staunen, die so eine Tour durchziehen, war uns irgendwie schon bewusst, dass so etwas womöglich genau nach unserem ebenso verrückten Geschmack sein könnte. Und wir ahnten schon, dass daraus mehr werden würde als nur ein sonntäglicher Besuch einer Veranstaltung. Ein kleines Abenteuer, die Möglichkeit, Leute kennen zu lernen, die genauso off beat sein dürften, die von uns geliebte Landschaft nördlich des Polarkreises, ein erster Trip nach Russland und ins Baltikum, gepaart mit der Möglichkeit, etwas Gutes zu tun, das fanden wir perfekt.

 

Baltic Sea Circle 2015   ein Rückblick

(Foto: Sebastian Kärger)

Als wir unseren Freunden Thomas und Uta davon erzählten, waren die irgendwie auch recht bald angefixt von der Idee, da selber mitzumachen. Und so fieberten wir der Eröffnung der Anmeldefrist im September 2014 entgegen und schrieben uns als Team Nummer 96 ein, so bald das möglich war. Zwei mal 375,- Euro würden wir sammeln müssen – eine Hälfte für eine vom Veranstalter vorgeschlagene, gemeinnützige Organisation, die andere Hälfte für eine selbst gewählte. Von den vom Rallye-Organisator vorgegebenen Organisationen gefiel uns die Deutsche Lebensbrücke am besten, als „eigene Spendenempfänger“ wählten wir das Tierheim Tiegen bzw. dessen Träger, den Tierschutzverein Altkreis Soltau e.V.. Es war uns einfach wichtig und sympathisch, die Erfolge unserer Hilfsaktion selber mal ansehen und erleben zu können und das Geld in der Region zu lassen. So kam es schließlich, dass wir unsere Spenden-Sammelei auf unseren „Lokal-Favoriten“ konzentrierten.

Baltic Sea Circle 2015   ein Rückblick

Das Team und der Vorstand des Tierschutzvereins vor dem Tierheim

Dass wir Sponsoren finden würden, die uns vielleicht mit dem einen oder anderen Ersatz- oder Ausrüstungs-Gegenstand helfen würden, hatten wir eigentlich gar nicht auf dem Zettel. Versucht haben wir es zunächst mit der Beschriftung des Rallye-Fahrzeugs und als Horst Ipach von Ipach-Werbung in Soltau uns die kostenlose Beschriftung des Bullis anbot, waren wir natürlich total erfreut und motiviert, in dieser Richtung weitere Versuche zu unternehmen. Tatsächlich bekamen wir weitere Unterstützung von Point S Reifen Gruhn und Toyo Tires, die uns mit einem Satz Toyo H9 ausrüsteten – die uns übrigens bei Wärme wie Kälte, Trockenheit, Nässe und Schnee sicher und komfortabel um die Ostsee gebracht haben. Weitere Unterstützung kam von anderen, unserer Aktion freundlich gegenüber stehenden Firmen – nochmals ganz, ganz herzlichen Dank an alle Unterstützer!

Doch zurück zu den Spenden. Heute, nach Ende der Rallye, sind wir total glücklich und dankbar für all die großen und kleinen Spenden, die wir mit unserer Aktion für die Tiere in Tiegen auftreiben konnten. Für die Deutsche Lebensbrücke kam der ursprünglich gedachte Betrag zusammen, für den Tierschutzverein Soltau schauen wir nicht ohne etwas Stolz auf eine Summe von insgesamt € 4.215,75 – mehr als zehn mal so viel, wie wir überhaupt erwartet oder zu hoffen gewagt hatten. Wir finden Eure Unterstützung einfach super und haben uns darüber unglaublich gefreut – vielen, vielen Dank an alle, die gespendet haben!

Baltic Sea Circle 2015   ein Rückblick

Irgendwo in Schweden …

Für uns war die Rallye eine tolle Erfahrung. Wir haben in kurzer Zeit viele Landschaften gesehen, viele nette und interessante Leute getroffen, lustige und verrückte Aufgaben gelöst, unseren Horizont erweitert, gelacht, geweint, zwei tolle Feste auf den Lofoten und in Estland erlebt, die Mitternachtssonne gesehen, den Spaß am Gebastel an alten Autos wieder entdeckt und viel über uns selbst und andere gelernt: Lettland und Litauen sind größtenteils flach wie Ostfriesland, in Russland fahren wirklich viele Leute ziemlich verwegen (um es freundlich zu sagen), Estland fühlt sich ziemlich westlich an, kein Geruch unseres Lebens war bisher jemals so schlimm wie der von Surströmming, Armdrücken kann man auch durch Pokerface gewinnen, guter russischer Vodka ist komplett geruchlos, kaum etwas ist so essentiell wie guter Schlaf, die Einreise nach Russland kann auch einigermaßen glatt laufen und die Beamten dort sind auch nur Menschen (meist freundliche sogar), das Nordkap ist unverschämt teuer, in Finnland wird einem auch mal ein Rentier geliehen und knapp zwei Quadratmeter sind genug zum frei und glücklich sein für Zwei.

War uns schon unterwegs ein wenig das Raum-Zeit-Gefühl abhanden gekommen, erscheint dieser Trip im Rückblick irgendwie unwirklich, auf merkwürdige Weise gleichzeitig nah und doch so fern. Das Lebensgefühl, das den Geist dieser Tour für uns und wohl auch viele andere Teams ausmachte, ist so weit vom deutschen Alltag entfernt, wie es nur sein könnte. Die Menschen, die diesen Baltic Sea Circle mitgefahren sind, waren so variantenreich und unterschiedlich, wie es nur sein könnte: Vom jungen Partyvolk bis zu „alten Säcken“ (zu denen wir uns ja wohl selbst bald zählen müssen) war alles, aber auch wirklich alles dabei. Trotz der Unterschiede war der gemeinsame Geist doch stark – und alle hatten gemeinsam, irgendwie etwas verrückt zu sein.

Baltic Sea Circle 2015   ein Rückblick

Am Polarkreis: Maskottchen oder Rallye-Voodoo?

Insgesamt 7.878 Kilometer hat uns unser alter Bulli rund um die Ostsee gebracht – beinahe mehr, als wir ihn zugetraut haben. Wirkliche Zweifel hatten wir aber auch nie und Ankicas Aloha-Kette und der „Schutz-Troll“ aus Norwegen mögen dazu beigetragen haben, dass wir keinerlei wirkliche Panne hatten. Wir sind glücklich über das fantastische Erlebnis, das uns vergönnt war. Und wir sind tieftraurig darüber, dass es vorbei ist. Fernweh ist schmerzhaft. Sehr sogar. Es war einfach eine tolle Tour und wir sind Dan und Basti Kaerger dankbar für Idee, Organisation und Durchführung. Mindestens ebenso dankbar sind wir all den anderen Teams, die diese Rallye durch ihr Dabeisein erst so richtig klasse gemacht haben.

Baltic Sea Circle 2015   ein Rückblick

Alle Teilnehmer auf einen Blick … (Foto: Sebastian Kaerger)

Im Geiste eines Filmklassikers, der so abwegig-verrückt ist wie diese Rallye, sagen wir daher einfach einmal:

„Macht’ gut – und Danke für den Fisch!“*

 

 


 

Unsere Sponsoren – in Nachhinein ein Dankeschön

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Zuletzt geändert: 13.01.2021

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