|

01.08.2012 / Kommentare (0)

Kreuzfahrt versus Overlanding

Irgendwie scheinen Kreuzfahrer ein ganz anderer Menschenschlag zu sein. Während der „klassische“ Traveller und Overlander reist, um neue Länder und Orte zu sehen und kennen zu lernen, reist der Kreuzfahrer offenbar zur reinen Entspannung, versteht Reise als Müßiggang. Mir scheint hier schon der Ansatz grundsätzlich unterschiedlich.

Schon die achtundvierzig  Stunden auf der NORRÒNA vom dänischen Hirtshals über die Faröer nach Island und die ebenso lange Rückfahrt erscheinen mir als ein überaus unangenehmes Erlebnis. Mir geben Schiffe ohnehin irgendwie das Gefühl, meine Wege und meinen Aufenthaltsort nicht mehr frei wählen zu können, nicht mehr mein eigener Herr zu sein. Aber das allein ist es nicht. Die Island-Fähre ist mit allerlei Annehmlichkeiten, mehreren Restaurants, einem Pool, einer Sauna, Bars mit Livemusik und sogar einem Kino ausgestattet, letztlich kann man aber doch zum grössten Teil der Zeit kaum mehr machen als Lesen, sich unterhalten, etwas spielen oder aufs Meer schauen. Bis auf das Meer kann ich all das auch sehr gut (oder sogar besser) auch zu Hause haben und kann dort frei bestimmen, wann und wohin ich gehe. Das wirft für mich die Frage auf, worin wohl der Reiz einer solchen Schiffsreise liegen mag. Irgendwie beneide ich Menschen, die im Nichtstun ihre Entspannung finden können, ja auch ein wenig – das wäre möglicherweise gar nicht unangenehm und macht sicherlich vieles ein wenig einfacher. Wie zum Beispiel die Überfahrt nach Island. Trotzdem: Ich bin froh, dass ich kein Kreuzfahrer bin…

Zuletzt geändert: 15.01.2021

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert