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Zwischen 1988 und 2009 waren wir immer wieder in den USA und haben das Land auf zahlreichen, selbst organisierten Roadtrips intensiv bereist und erkundet. Neulich stieß ich bei der Suche nach einem ganz anderen Foto in unserem Bilderpool auf ein paar Aufnahmen, die ich irgendwie etwas zu schade für die Mottenkiste fand. Sie entstanden während eines Trips in der kalifornischen Mojave-.Wüste im Jahr 2005.

Am Rande der Mojave ...Wir waren damals vor allem auf den Spuren des „Desert Training Center“ oder kurz „DTC“ unterwegs. Das riesige Areal wurde während des Zweiten Weltkriegs zur Vorbereitung von Truppen auf den Wüstenkampf in Afrika eingerichtet. Neben zahlreichen Camps für die Soldaten gab es auch mehrere Flugplätze und andere Anlagen. Im März 1943 war der Krieg in Nordafrika so gut wie beendet und damit auch das Training in der Wüste für die Amerikaner vorerst überflüssig. Im Oktober 1943 wurde das Gelände noch einmal umbenannt und im Juli 1944 außer Dienst gestellt.

 

 

Viel war schon vor nun fast zwölf Jahren von all dem nicht mehr übrig, heute wird es wohl noch etwas weniger sein. Einige Gedenksteine und das General-Patton-Museum erinnern an die Zeit, von den Camps und Flugplätzen waren nur noch ein paar betonierte Straßen, Pisten und kaum noch als solche erkennbare Wege durch die Wüste vorhanden. Auf der Start- und Landebahn des ehemaligen Rice Airfield stand – oder lag? – damals ein von Schüssen vollkommen durchsiebtes und ausgebranntes Wrack eines klassischen Ami-Convertibles der sechziger Jahre. Vielleicht kann es ja ein Leser identifizieren?

 

Am Rande der Mojave ...

 

Am Südrand der Mojave, am Highway 62, liegt der winzige Ort Rice, der auf Grund einer nahe gelegenen Abzweigung der Santa Fe Railway entstand und im Laufe der Jahrzehnte auch einmal den Namen „Blythe Junction“ trug. Eigentlich handelt es sich nur um das, was früher mal ein Ort war – Einwohnerzahl: Null. Die Reste einer Tankstelle und ein paar Ruinen und alte Schilder sind alles, was übrig blieb. Eine kleine Geisterstadt aus der Zeit des nicht mehr ganz so wilden Westens, sozusagen.

 

 

Ein Stückchen weiter stand der zu einer gewissen Berühmtheit gekommene „Rice Shoe Tree“, ein Baum voller Schuhe und schon seit vielen Jahren eine bekannte Landmarke für Durchreisende. Leider wurde diese bemerkenswerte Kuriosität irgendwann wohl von Vandalen in Brand gesetzt und existiert heute nicht mehr. Heute soll es an der Stelle einen „Fence of Shoes“ geben, einen Zaun, an den die Schuhe nun gehängt werden. Sicherlich kein Reiseziel, für das man extra in die Vereinigten Staaten fährt. Aber wer sowieso in Kalifornien unterwegs ist, sollte sich diesen „Un-Ort“ und vor allem die beeindruckende Wüstenlandschaft der näheren und weiteren Umgebung nicht entgehen lassen.

 

Am Rande der Mojave ...

Zuletzt geändert: 25.06.2022

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